Die letzten zwei Wochen haben mich viel gelehrt. Seitdem ich kurz nach dem Neumond nach einer intensiven Heilung Ischias-Schmerzen habe, war es ein ziemliches auf und ab. Ich probierte all meine Werkzeuge und Hilfsmittel, kam da aber nicht so recht weiter. Sie halfen mal kurz, doch dann war der Schmerz weiter da. An laufen oder mal in der Natur sein war nicht zu denken. Mein Radius war gerade sehr eingeschränkt … ich bewegte mich in meiner Wohnung und drehte humpelnd kleine Hofrunden. Meine Pflanzen riefen, neue Ideen kamen, doch wie umsetzen, wenn ich mich nicht bewegen konnte? Ich wollte, dass die Schmerzen aufhören, also suchte ich danach, was mir helfen kann. Doch zuerst (es war da schon über eine Woche vergangen) wollte ich endlich wissen, was mich da eigentlich so plagt. Irgendwie war ich erleichtert, das Ding hatte jetzt einen Namen und ich konnte tätig werden. Also suchte ich Infos, probierte Dehnübungen, machte alles mögliche. Es half nicht wirklich, zeitweise waren die Schmerzen so heftig, dass nicht mal mehr liegen richtig ging.
Eines Tages lag ich Mittags auf meinem Sofa, nur mit mir und der Stille. Und plötzlich kam da genau der rettende Impuls: „Es geht nicht darum, dauernd etwas zu tun oder die Schmerzen schnellstmöglich weg haben zu wollen, es geht darum, dem Körper zuzuhören!“ Oh … das war tatsächlich der Schlüssel. Ich ließ erst mal alles weg und schaute, was passierte. Es rief das Heizkissen, ich merkte, das tut grad gut. Und sonst nichts weiter … nur … langsam bewegen, immer wieder fühlen, was sein will. Ich kam auch hier weiter an Grenzen, laufen, Treppen steigen, etwas heben ging weiter nur unter Schmerzen, doch es hatte sich in mir etwas verändert. Ich spürte, ich war über den Tiefpunkt hinaus, es ging aufwärts … noch nicht so ganz an den Schmerzen zu messen, aber da war was anders. Am nächsten Tag merkte ich, dass sich mein Fokus verändert hatte: ich dachte nicht mehr ständig an den Schmerz und ging auch nicht dauernd mehr in Schonhaltung. Langsam, ganz langsam tat sich was …
An dieser Stelle bin ich gerade, dankbar, dass mir diese innere Sichtveränderung geschenkt wurde, dass ich mir selbst zugehört habe und dass ich mir weiter vertraue. Habe ich doch schon einige körperliche Dinge selbständig heilen dürfen.
Und ich weiß, es geht in diesen Tagen so heftig in alle Ebenen, so vieles will bereinigt und geheilt werden. So alte Muster, uralte Verletzungen, Verquickungen und Versprechen … so viel, was immer noch in unseren Körper hängt, will endlich in eine neue Ordnung kommen. Auch von dieser Sicht aus betrachtet kann ich das, was ich gerade erfahre, annehmen … und irgendwie ist dieser stille Raum, den ich hier seit fast zwei Wochen habe, auf eine neue Art friedlich. Ich muss (noch) nichts, nur heilen …
