Abschlüsse …

In diesen Tagen endet für mich ein großer Abschnitt. Damit einher gehen noch einmal Tiefgänge, intensives Fühlen und Erkennen, Zulassen von all dem, was sich gerade an die Oberfläche schiebt und immer wieder auch Loslassen. So viel, was sich aus diesem Leben zeigt, so viel, was mich immens einengte, klein hielt, irgendwie bestimmte. Durch meine Heilungs- und Bewusstseinsarbeit konnte ich schon echt viel erlösen, doch das, was jetzt noch hoch kommt, war tief vergraben. Ich musste es „wegdrücken“, um den Schmerz nicht zu fühlen und um Schritt für Schritt zu überleben (im Sinne von: nicht daran zu zerbrechen, weil die Kraft noch nicht da war). Heute stehe ich ganz anders da: ich kann es aushalten und mich hindurch fühlen, im Wissen, dass es jetzt in die Heilung will. Ich kann Situationen anders leben und übe mich darin, die anderen in ihrem stehen zu lassen, nur als Beobachter da zu sein. Das ist grad eine Herausforderung 😉 , doch es bringt mir die nötige Ruhe und den Abstand, nicht unmittelbar in bestimmte „Spiele“ eingreifen zu müssen.

Und doch, es schmerzt auch weiter, wenn ich sehe und fühle, dass es immer noch darum geht, Fassaden aufrecht zu erhalten, für die anderen alles schön zu machen. Diese Muster begleiten mich seit meiner Kindheit. Heute stehe ich etwas abseits, beobachte und lasse diesen Schmerz zu.

Ja, es sind in dieser Zeit, in diesen Tagen Abschlüsse, doch vor allem eine tiefgreifende Ablösung von der Ursprungsfamilie, den Eltern. Sie haben sich diesen Weg ausgesucht, ich darf sie gehen lassen. Es es nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ihr Leben immer so weiter läuft, wenn ich mich dabei verliere. Ich darf „nein“ sagen, darf mich an erste Stelle setzen und bekomme auch immer mehr Verständnis, wenn ich darüber spreche.

Es ist ein großes Thema unserer Zeit: wie gehen wir mit der Elterngeneration um, mit all den pflegebedürftigen Menschen? Wie achten wir gleichzeitig darauf, dass wir, die nächste Generation, nicht auf der Strecke bleiben? Ich spüre in mir ganz klar, ich bin hier, weil da noch anderes gelebt werden will, weil das, was ich mein Leben lang geheilt, verändert, losgelassen und gewandelt habe, einen Erfahrungsschatz bietet, der hinaus zu den Menschen will. Doch dafür braucht es Raum, Menschen, die mich sehen, mich fühlen und bereichern, Menschen, mit denen ich in Freude weiter wachsen darf.

Und so wandelt sich mein Fokus gerade: es öffnen sich ganz sanft neue Felder, neue Ebenen … so wie letzte Nacht, in der ich kaum Schlaf fand, dafür aber dort eintauchen und neu fühlen durfte. Neben dieser Ablösung und all den Abschlüssen ist etwas Neues schon am Einschwingen … nicht immer ganz leicht, wenn es so schnell hin und her geht und doch … ich spüre, wie mein Inneres nach all den Wochen im Außen wieder auf macht und mich ruft … ja mich hält, umarmt, führt … hier geht es für mich weiter …

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